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Wie man Herzschwäche erkennt und behandelt

Ärzte des Herzzentrums Saar informierten rund um die Erkrankung

Völklingen. „Herzschwäche erkennen und behandeln“ hieß es in einem Info-Tag des Herzzentrums Saar im Kongresszentrum der SHG-Kliniken Völklingen. Wie man diese oft schleichende Krankheit erkennt und behandelt, erklärten die Spezialisten des Herzzentrums unter der Leitung von Kardiologie-Chefarzt Dr. Fernando Gatto vor Patienten, Angehörigen und interessierten Besuchern. Gesundheitschecks rundeten das Angebot ab.

Rund vier Millionen Menschen in Deutschland leiden an Herzschwäche. „Fühlen Sie sich oft müde, wenig leistungsfähig, schnell außer Atem oder haben geschwollene Beine?“, will Dr. Michaela Schultheiss, Oberärztin in der Kardiologie, wissen. Denn: „Diese Symptome können auf Herzschwäche hinweisen, wenn das Herz nicht genug pumpt und den Körper nicht mit ausreichend Sauerstoff versorgen kann“.

Herzschwäche kann chronisch oder akut sein. Die chronische Form schreitet langsam und oft unbemerkt voran, während die akute Form plötzlich, oft innerhalb von Minuten einsetzt. Wenn es akut wird, muss unbedingt gehandelt werden, mahnt Schultheiss: „Rufen Sie sofort den Notarzt“. Aber auch schon beim Auftreten der typischen Symptome sollte man auf jeden Fall schon einmal die Dinge abklären lassen. Ärzte diagnostizieren Herzschwäche durch Anamnese, Abhören, EKG, Ultraschall, Röntgen, Kard-CT, Kard-MRT und Herzkatheteruntersuchung.

Dr. Lorenz Jochum, Leiter der Abteilung für kardiale Bildgebung, erklärte die Unterschiede zwischen Kard-CT und Kard-MRT: „Jedes Verfahren hat seine Stärken“. Jochum erläuterte auch, wie Medikamente bei Herzschwäche helfen können. Wichtig sei, alle Medikamente regelmäßig einzunehmen. Axel Steimann, Leiter der Abteilung für Herzschrittmacher, erläuterte die verschiedenen Arten von Herzschrittmachern und ihre speziellen Funktionen. Auch hier gilt: Ein Schrittmacher muss individuell auf die Erkrankung des Patienten abgestimmt sein.

Was die Herzchirurgie für Patienten mit Herzschwäche tun kann, erläuterte der leitende Oberarzt Dr. Axel Brausch, der die Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie vertrat. Am häufigsten kommt sie bei Patienten zum Einsatz, denen durch eine neue Herzklappe geholfen werden kann. Dies sei inzwischen auch ohne großflächige Öffnung des Brustkorbs möglich. Das Völklinger Herzzentrum ist das drittgrößte der wenigen Zentren in Deutschland, in denen neue Aortenklappen im schonenden minimalinvasiven chirurgischen Verfahren eingesetzt werden können. Die sogenannte MICLAT-S-OP wird seit 2024 durchgeführt und war hier bislang bei rund 100 Patienten erfolgreich.

Darüber hinaus wurden im Herzzentrum in den letzten Jahren bereits über 500 Mitralklappen im schonenden mikroinvasiven Verfahren ersetzt. Die Patienten können in der Regel nach drei bis fünf Tagen das Krankenhaus mit ihrer neuen Herzklappe verlassen. Ab 2025 soll eine solche OP auch mit verkürzter Narkosedauer durchgeführt werden können.

 

Informierten rund um das Thema Herzschwäche (v.l.n.r): Axel Steimann, Dr. Michaela Schultheiß, Dr. Carlos Metz, Dr. Fernando Gatto, Dr. Lorenz Jochum, Fachpfleger Dirk Zwirner und Dr. Axel Brausch.