Völklingen. Einen ersten Einblick in die Arbeit im Krankenhaus habe sie ja schon gewonnen, als sie vor einiger Zeit eine Nachschicht auf Station mitmachen durfte, sagte die SPD-Bundestagsabgeordnete Josephine Ortleb beim Informationsbesuch in den SHG-Kliniken Völklingen. Jetzt sei sie sehr daran interessiert, mehr über das Haus zu erfahren und auch mit Auszubildenden zu sprechen. Empfangen wurde Ortleb in Begleitung der SPD-Landtagsabgeordneten Stephanie Meiser und Pascal Arweiler von Peter Gillo, dem Aufsichtsratsvorsitzenden der SHG, Geschäftsführer Bernd Mege, Prof. Dr. Oliver Adolph und Lukas Bur von der Verwaltungsspitze des Hauses sowie Kardiologie-Chefarzt Dr. Fernando Gatto.
Zu Beginn ein Rundgespräch über die aktuelle Situation im Gesundheitswesen im Vorfeld der geplanten Strukturreform, an der nach Meinung auch der SHG-Vertreter kein Weg vorbeiführe und die jetzt endlich kommen müsse. Nur wie und wann, das sei immer noch die Frage. Anhaltende, durch die Kostensteigerungen der letzten Jahre und zunehmende Herausforderungen bedingte Betriebskostendefizite zeigten, dass es so nicht mehr weitergehen könne.
„Die Krankenhäuser landauf landab sind selbst krank“, so Geschäftsführer Mege. „Wir erleben, dass Kliniken, die nicht kommunal unterstützt werden, vom Netz gehen“. Die Kliniken brauchten endlich eine auskömmliche Finanzierung. Nothilfen durch örtliche Kommunen oder Gebietskörperschaften könnten keine dauerhafte Lösung sein. Gefordert seien zukunftsfähige Strukturen und Konzentrationen auf die jeweiligen Stärken der Krankenhäuser wie das Beispiel Völklingen zeige.
Eine Sorge mehr: Die anstehenden Tarifverhandlungen mit der Ärztegewerkschaft Marburger Bund. Diese fordert deutlich mehr Gehalt, außerdem die Erhöhung der Nachtzuschläge und die Einführung eines neuen Zuschlags für Arbeit zu Randzeiten, was eine weitere erhebliche Kostensteigerung bedeuten würde. Erfreulich dagegen die Aufstockung der Mittel zur Investitionsförderung durch die Landesregierung, so SHG-Aufsichtsratsvorsitzender Gillo. Das Geld sollte aber nur dort zugesagt werden, wo es nachweislich gebraucht werde und wo die Qualität stimmt.
Im Abschluss an das Gespräch besichtigten die Gäste die Wahlleistungsstation, das Herzkatheterlabor und die Intensivstation. Beim gemeinsamen Mittagessen gab es die Gelegenheit, den gemeinsamen Austausch zu vertiefen.