Saarbrücken. Idyllisch am Waldrand gelegen, mit Blick über das ganze Südwesttal, bieten die SHG-Kliniken Sonnenberg ein ideales Ambiente für Behandlung und Erholung psychisch erkrankter Menschen. Tatsächlich sind es gerade diese Randlage und Abgeschiedenheit, die den Sonnenberg einerseits zu etwas Besonderem werden lassen, andererseits aber zur Abschottung führen können. Neben vielen Vorurteilen sind Unwissenheit über seelische Krankheiten und die Unsicherheit im Umgang mit den Betroffenen in der Gesellschaft weit verbreitet. Umso wichtiger ist es dem Ärztlichen Direktor und Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Priv.-Doz. Dr. med. Ulrich Seidl, hier tätig zu werden. Mit einer ungewöhnlichen, wenn nicht gar „verrückten“ Idee soll das Thema Psychiatrie in die Mitte der Gesellschaft getragen werden.

So startet die Filmreihe am Mittwoch, den 18. Oktober 2023 im Camera Zwo mit dem Klassiker „Einer flog über das Kuckucksnest“ mit Jack Nicholson. Einer der Filme, der das Bild psychischer Erkrankungen und der Psychiatrie maßgeblich und nachhaltig geprägt hat. „So, wie es im Film gezeigt wird, geht es in der Klinik selbstverständlich nicht zu. Die Klinik ist kein Ort der Unterdrückung von Menschen, die nicht ins System passen, sondern dient der Unterstützung und Therapie. Wichtig ist aber, dass wir uns immer wieder kritisch mit den Möglichkeiten und Grenzen der Behandlung in Psychiatrien auseinandersetzen.“, so Seidl. Nach dem Film sind Zuschauerinnen und Zuschauern zur Diskussion unter dem Motto „Wer braucht schon Psychiatrie?!“ eingeladen. Als besondere Gäste begrüßt Seidl hierfür den Geschäftsführer des Pfalzklinikums in Klingenmünster, Paul Bohmke sowie Silvia Meck. Sie ist als Expertin mit Erfahrungswissen im Rahmen von Ex-In, als Trainerin, Genesungsbegleiterin und Autorin intensiv mit psychiatrischen Themen befasst.

Weitere Termine für Film und Diskussion sind der 6. Dezember 2023 mit Berlin Calling und der anschließenden Diskussionsrunde „Party- Pillen – Psychiatrie“ sowie der 7. Februar 2024 mit „A Beautiful Mind - Genie und Wahnsinn“ und der Diskussionsrunde „Genial? Katastrophal?“. Den Abschluss dieser Reihe bildet „Black Swan“, die anschließende Diskussion trägt den Titel „Was ist schon normal?“.

„Diese vier Veranstaltungen sollen aber tatsächlich der Auftakt zu mehr sein - eine zweite Reihe liegt schon in der Schublade“, so Seidl. „Die Themen rund um psychische und seelische Erkrankungen und deren Folgen für Betroffene und ihre Angehörigen sind viel zu wichtig. Sowohl für den Einzelnen als auch für die Gesellschaft.“