Saarbrücken. Das Mexiko-Arztprojekt „Specialized!“ der Bundesagentur für Arbeit (BfA) zeigt Erfolg. Drei junge mexikanische Mediziner, die künftig in den SHG-Kliniken Sonnenberg arbeiten, und vier weitere für das Klinikum Saarbrücken wurden offiziell auf dem Winterberg begrüßt. Damit setzt auch die SHG neben der Ausbildung von inländischen Studenten auf die Integration ausländischer Fachkräfte. Mit Ärzten aus Mexiko verfügt man auch schon in den SHG-Kliniken Idar-Oberstein über gute Erfahrungen.
Das Recruiting-Projekt „Specialized! „war im Oktober 2020 mit dem Klinikum Saarbrücken als Pilotklinik gestartet worden. Angeschlossen haben sich in der zweiten Runde auch die SHG-Kliniken Sonnenberg. Hier freut man sich über den Zuwachs aus Mexiko: Andres Espino (30), strebt die Anerkennung als Facharzt der Neurologie an, ebenso Angélica Ramírez (31). Melanie Pamela Cortés (26) will Psychiatrie-Fachärztin werden.
Gerade im medizinischen Bereich ist Recruiting unverzichtbar. „Wir freuen uns sehr, mit dem Klinikum Saarbrücken in diesem Projekt gemeinsame Wege zu gehen. Es ist für unser Unternehmen eine logische Weiterentwicklung, da bereits im Klinikum Idar-Oberstein ein erfolgreiches Projekt mit mexikanischen Ärzten besteht, das viele Anknüpfungspunkte aus den bisherigen Erfahrungen zur Integration bietet“, sagt SHG-Geschäftsführer Bernd Mege. „Die Arbeitsagentur ebnet in diesem Projekt mit ihrer professionellen Unterstützung den Weg für mexikanische Ärzte ins Saarland. Mit dem Klinikum Saarbrücken existieren ohnehin schon in den verschiedensten Bereichen Kooperationen, sodass wir auch diese Zusammenarbeit erfolgreich gestalten“, ergänzt Dr. phil. Martin Huppert, Verwaltungsdirektor der SHG-Kliniken auf dem Sonnenberg.
„Demografie, Digitalisierung und Dekarbonisierung beeinflussen in den nächsten Jahren maßgeblich den Fachkräftebedarf in Deutschland. Die treibenden Kräfte am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt wirken dabei unterschiedlich stark auf Branchen, Berufe und Regionen“, erläutert Madeleine Seidel, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland. „Seit mehreren Jahren treten im Saarland Fachkräfteengpässe vor allem im medizinischen Bereich und in der Pflege auf. Daher investiert die Bundesagentur für Arbeit gezielt in die Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland – als einen Baustein der Fachkräftesicherungsstrategie der Bundesregierung. Alle Aktivitäten erfolgen unter Einhaltung der Regeln der fairen Migration, dies zeigt sich insbesondere in den Vermittlungsabsprachen mit Drittstaaten, etwa hier mit Mexiko, damit erfolgreiche Auslandsprogramme wie dieses ermöglicht werden können.“
Seit November 2022 laufen die Vorbereitungen für die Einreise neuer mexikanischer Kollegen, die die BfA mit Kliniken in Deutschland, Partnern und Interessenten aus den gewählten Ländern koordiniert. Das Programm dauert vom Recruiting-Prozess bis zur Approbation rund 19 Monate. Zentrale Zugangsvoraussetzung zur Teilnahme am Programm sind Deutschkenntnisse auf B2-Niveau. Nach der Ankunft im Saarland starten die Ärzte direkt mit einem sechsmonatigen C1-Vorbereitungskurs auf die Fachsprachprüfung durch die Carl-Duisberg-Centren (CDC).
Mehr Informationen: www.zav.de/specialized