Saarbrücken. Im Beisein von Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung ist in den SHG-Kliniken Sonnenberg eine multifunktionale Quarantänestation in Betrieb genommen worden. Sie bietet im Pandemiefall Platz für bis zu 36 Patienten und kann in mehrere Bereiche unterteilt werden. Die Station ist mit eigener Haustechnik ausgestattet und verfügt auch über Möglichkeiten zur intensivmedizinischen Behandlung. Im Alltag der Kliniken dient die neue Station zur gesonderten Aufnahme von bis 22 Patienten der Psychiatrie und der Gerontopsychiatrie. Das Land hat den rund sechs Millionen Euro teuren Neubau mit 2,74 Mio. Euro gefördert.
Die Erfahrungen während der Coronapandemie hätten gezeigt, wie notwendig eine solche Einrichtung ist, erläuterte SHG-Geschäftsführer Bernd Mege den Gästen. Ohne ganz große Kosten möglich wurde die neue Station durch eine Aufstockung von Haus 2 im Anschluss an die bereits erfolgten Um- und Neubaumaßnahmen. Mege dankte dem Land für die Förderung und besonders auch den Beschäftigten, die während der Bauzeit „einiges auszuhalten hatten“.
„Das ist ein schöner Tag für die SHG und ein guter Tag auch für das Saarland“, so Minister Jung, der darauf hinwies, dass der Zuschuss des Landes noch unter seiner Amtsvorgängerin Monika Bachmann bewilligt wurde. Die Investitionsförderung für die Krankenhäuser stelle eine große Herausforderung dar. 600 Mio. Euro würden bis zum Ende des Jahrzehnts benötigt. Für die sichere Investitionsplanung gebe es zwar noch eine erhebliche Lücke, er sei aber zuversichtlich, dass sich das im Zuge der Krankenhausreform lösen lasse, so der Minister.
Auch Peter Gillo, Direktor des Regionalverbands Saarbrücken und Vorsitzender des SHG-Aufsichtsrats, freute sich über den baulichen Zugewinn. „Nun sind wir noch besser gerüstet für Fälle wie die Corona-Pandemie“. Währen es derzeit nur noch wenige Corona-Patienten im Regionalverband auf Station gebe, seien während der Pandemie rund 160 000 Fälle registriert worden, rund 100 Menschen seien dabei gestorben. Auch wenn man im Nachhinein über einige Maßnahmen streiten könne: „Es hätten noch viel mehr sterben können, wenn nicht beherzt gehandelt worden wäre“, so Gillo.
„Dies ist eine ganz besondere Station, mit der wir viele Möglichkeiten haben“, freute sich Priv.-Doz. Dr. Ulrich Seidl, Chefarzt der Psychiatrie und Ärztlicher Direktor der Kliniken Sonnenberg. Da sie auch für reguläre Patienten genutzt werde, könne man dem steigenden Behandlungsbedarf jetzt noch gerechter werden.
Beim Bau der neuen Station im 3. Obergeschoss mussten die darunterliegenden Geschossebenen um eine Achse erweitert werden. Das brachte auch mehr Raum für die Personalcafeteria und für Büros sowie für eine zusätzliche Fluchttreppe.
Foto: SHG/Harald Kiefer