Historie

1947 gründeten der Landkreis Saarbrücken, die LVA für das Saarland, die Saarknappschaft und die Verwaltungskommission für das Saarland (Arbeit und Wohlfahrt) eine Gesellschaft, die sich zum Ziel setzte, die bereits 1901 vom Landkreis Saarbrücken errichtete Lungenheilstätte auf dem Sonnenberg zu betreiben. Die Saarland-Heilstätten GmbH, eine der ältesten Krankenhaus GmbH's in Deutschland, sollte die Versorgung tuberkulosekranker Menschen im Saarland gewährleisten. Die katastrophalen Lebensbedingungen der Nachkriegszeit hatten den traditionell hohen Bedarf im Kohlenrevier dramatisch ansteigen lassen, so dass die Bettenzahl auf dem Sonnenberg schon bald nicht mehr ausreichte und 1951 Dependancen in Ludweiler/Warndt und in Kleinblittersdorf (für Kinder) eröffnet werden mussten.

Verbesserte Wohn- und Arbeitsbedingungen, konsequente Vorsorgeuntersuchungen und vor allem die Entwicklung einer wirkungsvollen Pharmakotherapie Mitte der 1950er Jahre führten jedoch zu einem drastischen Rückgang der Nachfrage nach den Betten der Lungenheilstätte. Daher beschloss der Aufsichtsrat, angeregt durch die Landesregierung, der SHG eine vollkommen neue Orientierung zu geben: die Tuberkulose-Behandlung lief aus, und auf dem Sonnenberg entstand das erste geriatrische Krankenhaus im Südwesten. 1965 wurden im neuen Bettenhaus die ersten Stationen belegt.

Auch äußerlich erhielt die Heilstätte ein neues Gesicht: nach und nach fielen die zwar schönen, aber veralteten Gebäude und wurden durch funktionelle Neubauten ersetzt.

Die psychiatrische Unterversorgung des Landkreises Saarbrücken gab Anlass, ein neues Modell ins Leben zu rufen: 1971 hielt die Sozialpsychiatrische Klinik Einzug auf dem Sonnenberg. Sie hatte die Aufgabe, psychisch erkrankte Menschen des Großraumes Saarbrücken aufzunehmen. So entstand das erste Standardversorgungsgebiet im Sinne der Psychiatriereform, das aus dem Zuständigkeitsbereich des Merziger Landeskrankenhauses ausgegliedert wurde. Sehr früh wurden hier reformerische Ideen umgesetzt, die viele Jahre später zur Auflösung des LKH führen sollten.

Zunächst musste die neue Klinik jedoch ausgebaut werden: 1976 wurde die stationäre Suchtbehandlung aufgenommen, zuerst in Ludweiler, seit 1985 in Tiefental; 1979 fand das Haus in Kleinblittersdorf als Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie eine neue Verwendung und 1984 öffnete das Arbeitstrainings- und Rehabilitationszentrum seine Pforten. Zwei Drogenstationen vervollständigten das Angebot im Suchtbereich. Aus der „Sozialpsychiatrischen Klinik" war das „Zentrum für psychologische Medizin" geworden.

Hinzu kam im Laufe der Jahre eine Vielzahl extramuraler Dienste. Unter ihnen kommt dem, gemeinsam mit der Hauptfürsorgestelle betriebenen, Berufsbegleitenden Dienst eine besondere Bedeutung zu.

In konsequenter Durchführung des Saarländischen Krankenhausgesetzes wurden 1989 die verschiedene Bereiche des Krankenhauses in ärztlich eigenverantwortliche Kliniken umgewandelt, d.h. die beiden Fachabteilungen Akutneurologie und Gerontopsychiatrie wurden aus der Psychiatrie ausgegliedert und erhielten eine eigene Leitung. Das Gleiche galt für die ohnehin räumlich getrennte Kinder- und Jugendpsychiatrie in Kleinblittersdorf. Diese neue Entwicklungsstufe fand wiederum ihren Ausdruck in einem neuen Namen: Die Bezeichnung „SHG-Kliniken Sonnenberg" trug dem gleichberechtigten Status der bis heute existierenden fünf Fachkliniken Rechnung.

Ebenfalls 1989 wechselte das Kreiskrankenhaus Halberg, das ehemalige Hüttenkrankenhaus in die Trägerschaft der SHG. Das traditionsreiche Haus war durch den Bettenabbau im Akutkrankenhausbereich stark gefährdet und erfuhr nun die Umstrukturierung zu einem geriatrischen Krankenhaus, das als Klinik Halberg in die Betriebsstätte Sonnenberg integriert wurde.

1998 schließlich etablierte sich die Neurologische Frührehabilitation auf dem Sonnenberg. Die kleine Klinik nimmt schwer Schädel/Hirn geschädigte Patienten nach ihrer Stabilisierung in einem Akutkrankenhaus auf und ist darauf spezialisiert, ihre Regeneration zu fördern, so dass eine soziale und berufliche Rehabilitation möglich wird.

2008 wurde mit maßgeblicher Unterstützung der Ellenruth von Gemmingen Stiftung eine naturheilkundlich ausgerichtete Klinik für den geriatrischen Patienten eröffnet. Gemäß dem Stiftungszweck werden in der Ellenruth von Gemmingen Klinik kranke alte Menschen nach bewährtem schulmedizinischem Konzept unter integrativer Einbeziehung von Naturheilverfahren behandelt. Dazu bieten wir eine Infrastruktur, die dafür geschaffen ist, ein aktives Miteinander sowie eine innere Einkehr zu ermöglichen.

Die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik konnte 2009 um eine Adoleszentenstation ergänzt werden. Gemeinsam mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie werden hier Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 16 bis 23 Jahre behandelt.
Eine weitere Spezialisierung der Klinik fand 2011 durch die Eröffnung einer Mutter-Kind-Station statt.
Nahezu zeitgleich nahm die Säuglings- und Kleinkindambulanz im Zentrum von Saarbrücken ihre Arbeit auf. Als gemeinsames Projekt des Saarländischen Instituts zur Aus- und Weiterbildung in Psychotherapie (SIAP) und der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie widmen wir uns mit dieser Ambulanz ganz den ersten Lebensjahren eines Kindes und seiner Familie. Gerade in dieser Zeit treten Unsicherheiten und Fragen zur Entwicklung des Kindes auf. Frühe Hilfen können verhindern, dass sich anfängliche Schwierigkeiten zu ernsten Störungen entwickeln.

Zur Ergänzung der Ausbildung in den Krankenpflegeschulen der SHG wurde 1993 das Lehrinstitut für Gesundheitsberufe gegründet. Es war bis 2016 im „alten Schlafhaus" der Halberger Hütte untergebracht.  Seit September 2016 befindet sich das Lehrinstitut, mittlerweile  unter dem Namen SHG Bildung gGmbH auf den Saarterrassen und deckt den Aus- und Weiterbildungsbedarf in einer Vielzahl von Berufen rund um Medizin und Pflege.

Im Jahr 2019 erhielten nach fast 3jähriger Bauzeit die SHG-Kliniken Sonnenberg ein modernes und runderneuertes Erscheinungsbild. Durch den Neu- und Erweiterungsbau war es nun möglich, die Klinik Halberg auf den Sonnenberg zu verlagern und damit die Klinik für Geriatrie als größte geriatrische Einheit im Saarland an einem Standort zusammen zu bringen.

Zeit im Krankenhaus ist Lebenszeit und es ist das Wohlbefinden der uns anvertrauten Menschen, um das es uns geht. Von daher werden sich die SHG-Kliniken Sonnenberg auch weiterhin entwickeln, aufbauend auf dem seit Gründung 1947 stetig erweiterten Wissen und vertrauend auf die Menschen die von Herzen, engagiert und kompetent in den SHG-Kliniken Sonnenberg tätig sind. Gemäß unseres Leitsatzes "Geborgenheit durch Kompetenz und Freundlichkeit".

Chronologie

Gründung der Gesellschaft „Saarland Heilstätten GmbH“ - Heilstätten Sonnenberg GmbH - mit Schwerpunkt Lungenerkrankungen.

Einrichtung Kinderheilstätte in Kleinblittersdorf.

Umwandlung in ein geriatrisches Krankenhaus, Abriss und Neubau; 1965 Bezug des neuen Bettenhaus.

Eröffnung der sozialpsychiatrischen Klinik als akademisches Lehrkrankenhaus; Gründung Heim für geistig und mehrfach behinderte Kinder in Kleinblittersdorf.

Eröffnung der 1. Station der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Kleinblittersdorf.

Umbenennung der psychiatrischen Klinik in Zentrum für Psychologische Medizin.

Einweihung der neuen Gebäude mit Schwimmbad, Sporthalle, Therapieräume und Arbeitstrainingszentrum; Schließung des Heimes und Öffnung der 2. KJP Station in Kleinblittersdorf.

Erwerb der Gärtnerei mit Eröffnung Tagesklinik KJP; Gründung des Berufsbegleitenden Dienstes; Bildung der Kliniken für Neurologie, Psychiatrie und Gerontopsychiatrie -> SHG-Kliniken Sonnenberg und Eingliederung Krankenhäuser Halberg.

Eröffnung einer Drogenentgiftungsstation.

Errichtung einer kinder- und jugendpsychiatrischen Ambulanz in Schönbach und Kleinblittersdorf; Aufbau einer Tagesklinik für Gerontopsychiatrie und Geriatrie an der Klinik Halberg.

Umzug der psychiatrisch-psychotherapeutischen Institutsambulanz in Großherzog-Friedrich-Straße 11.

Aufbau der Klinik für neurologische Frührehabilitation innerhalb der Fachabteilung Neurologie.

Eröffnung einer 2. psychiatrischen Tagesklinik im Stadtteil Rastpfuhl; Einrichtung einer Institutsambulanz für KJP in St. Wendel; Ausbau der Frührehabilitation Phase B.

Zulassung der podologischen Musterpraxis am Lehrinstitut.

1. Zertifizierung nach KTQ.

Einweihung der Ellenruth-von-Gemmingen-Klinik.

Eröffnung einer Adoleszentenstation; Start der häuslichen psychiatrischen ambulanten Pflege;  Gründung der Medizinischen Versorgungszentrum SHG-Halberg GmbH.

Zertifizierung der Tagesklinik Schönbach durch DBT Dachverband als bis dahin einzige teilstationäre Einrichtung der KJP in Deutschland.

Eröffnung der Kleinkindambulanz; Erweiterung MVZ Halberg um Standort Rastpfuhl.

Erweiterung der Kleinkindambulanz um Säuglingsambulanz; Eröffnung Mutter-Kind-Station; Einrichtung des ersten Überwachungszimmer (JVA) in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie Saarland.

Umzug/Eröffnung der Ambulanz und TK KJP St. Wendel Hospitalhof.

Richtfest Neu-/Erweiterungsbau Sonnenberg.

Einweihung des Neu-/Erweiterungsbau Sonnenberg; Umzug der Klinik Halberg zum Sonnenberg.