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Zuallererst geht es darum, die Ursachen zu erkennen

Psychiatrie-Chefärztin Claudia Schwarz-Ambold sprach bei der CEB über „Burnout oder Depression?“

Merzig. Wie unterscheiden sich Burnout und Depression? Vor allem: Wie kann man behandeln? Und was kann man tun, damit ein Burnout nicht in eine Depression übergeht? Antworten darauf hatte Claudia Schwarz-Ambold, Chefärztin der Psychiatrie im Klinikum Merzig in ihrem Vortrag bei der CEB-Akademie. In einer Vortragsreihe der CEB sprechen monatlich Spezialisten des Klinikums über aktuelle Gesundheitsthemen.

„Für mich ist „Burnout“ ein weichgespülter Ausdruck für eine leichte Depression“, so die Psychiaterin und Psychotherapeutin. Eine einheitliche Definition gebe es bislang nicht, weder für den Begriff noch für die Erkrankung. Allerdings sei „Burnout etwas, was gesellschaftlich anerkannt wird.“ Kennzeichen sind wie, bei der Depression nicht nur Erschöpfung, Müdigkeit und Schlafstörungen, sondern auch psychosomatische Symptome, ein Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit, sozialer Rückzug und teils verändertes Wesen der Betroffenen.

Burnout entwickele sich langsam. Der Übergang in eine ernsthafte Depression erfolge schleichend, wie auch die Grenze dazwischen fließend ist, so die Fachärztin.

Durch den schleichenden Beginn werde ein Burnout oft nicht wahrgenommen, weder vom Betroffenen noch von seinem Umfeld. Burnout und eine eventuell daraus entstehende Depression resultiere eher nicht aus zu viel Arbeit, sondern zumeist aus dem Gefühl der Überlastung.

Die Therapie? Es gelte viele kleine Veränderungen einzuführen, etwa im Umgang mit Anderen, im Zeitmanagement, bei der Karriereplanung. Betroffene müssten auch Lebensziele und Lebenssinn überdenken, erklärte Chefärztin Schwarz-Ambold. Selbsterkenntnis, Achtsamkeit, Resilienz und Glaube seien wichtige Faktoren bei der Überwindung eines Burnout. Entspannungsübungen und Ausdauersport sind ebenfalls hilfreich.

Das zweite Standbein der Therapie ist die medikamentöse Unterstützung, denn die Depression ist eine Stoffwechselstörung im Gehirn. „Antidepressiva stellen das Gleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn wieder her“, weiß die Psychiaterin. Wichtig zu wissen: „Antidepressiva machen nicht abhängig.“ Eine Depression sei zwar eine ernste Erkrankung, aber sie sei auch gut behandelbar.

Am Dienstag, 4. April, 18 Uhr, spricht die Palliativmedizinerin Nicole Müller über "Maximale Lebensqualität trotz fortgeschrittener Erkrankung".

Foto: SHG

 

Claudia Schwarz-Ambold