Saarbrücken. Gesundheitsministerin Monika Bachmann hat Priv.-Doz. Dr. med. Ulrich Seidl zum Landesarzt für Menschen mit chronischen Suchtmittelabhängigkeiten berufen. Der Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der SHG-Kliniken Sonnenberg wird künftig die saarländischen Landesbehörden in gesundheits- und sozialfürsorgerischen Belangen beraten.
Es sei wichtig, das Thema Sucht und chronische Abhängigkeit weiter aus der Tabuzone herauszuholen und die Gesellschaft dafür zu sensibilisieren, sagte die Ministerin bei der Überreichung der Ernennungsurkunde. Seidl will auch neue Konzepte zur Behandlung von Schwerstabhängigen voranbringen. Seine Klinik betreibt die einzige qualifizierte Drogenentgiftungsstation des Saarlandes mit zwölf Behandlungsplätzen.
Bei Schwerstabhängigen gehe es nicht allein um Sucht, sondern um verschiedene Faktoren, so Seidl. Die meisten Betroffenen seien sowohl körperlich als auch seelisch schwer krank, viele seien traumatisiert. Durch die wechselseitige Verstärkung von Sucht und Begleiterkrankungen ergebe sich ein Teufelskreis des Leidens, der nur durch Erkennen und Behandlung durchbrochen werden könne. Um dem umfassenden Hilfebedarf besser gerecht zu werden, will Seidl auch Modellprojekte anstoßen, etwa für individuellere Therapieformen.
Mit der neu geschaffenen Position ist Priv.-Doz. Dr. Ulrich Seidl der siebte Saarländer, der als Landesarzt für die Belange von Menschen mit Behinderungen berufen wurde. Drei Landesärztinnen kommen ebenfalls aus den Reihen der SHG: Prof. Dr. Eva Möhler, Dr. Rosa-Adeline Fehrenbach und Dr. Claudia Birkenheier.
Sehr erfreut über die Berufung von Seidl zeigte sich auch SHG-Geschäftsführer Bernd Mege. „Das macht auch uns ein bisschen stolz“, so Mege, der die gute Zusammenarbeit mit dem Chefarzt lobte und auf eine erfolgreiche Zukunft setzt: „Gemeinsam haben wir noch viel vor“.