Völklingen. Das Herzzentrum Saar der SHG-Kliniken Völklingen hat als eine der ersten Kliniken in Deutschland und erstmals im Saarland erfolgreich den minimal-invasiven Ersatz der Trikuspidalklappe mittels Herzkatheter durchgeführt. Nach Angaben des Zentrums markiert diese bahnbrechende Technologie einen bedeutenden Fortschritt in der Behandlung von Herzklappenerkrankungen.
Am 12. und 13.Juni 2024 wurden im Herzkatheterlabor erfolgreich drei Patienten mittels Katheterverfahren künstliche Trikuspidalklappen implantiert. Somit ist nun auch die letzte der vier Herzklappen ohne große OP minimal-invasiv ersetzbar. Dr. Fernando Gatto, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Angiologie, plante und führte die Eingriffe mit einem interdisziplinären und interprofessionellen Team von Kardiologen und Anästhesisten durch.
Die Trikuspidalklappe ist eine von vier Herzklappen und das Einlassventil der rechten Herzkammer. Bei einer Insuffizienz dieser Klappe leiden die Betroffenen unter Wassereinlagerungen, Abgeschlagenheit, Zunahme des Bauchumfangs und einer Beeinträchtigung der Leber- und Nierenfunktion. Bisher gab es nur die Möglichkeit, die undichte Trikuspidalklappe am schlagenden Herzen zu operieren. Da viele Patienten jedoch mehrfacherkrankt sind und etwa Leber- oder Nierenschädigungen haben, erhöht sich das Risiko für eine solche OP.
Nach Angaben des Herzzentrums stellt die neue Evoque-Klappe eine Revolution in der Behandlung dar. Mit ihr ist der Eingriff ohne operative Eröffnung des Brustkorbs über einen kathetergestützten Zugang durch die Vene möglich. Für viele Patienten bedeutet dies eine Möglichkeit, ihre Trikuspidalklappeninsuffizienz zu beseitigen und die Lebensqualität zu erhöhen.
„Diese Entwicklung ist auch für uns eine besondere Innovation“, sagt Chefarzt Dr. Gatto und hebt die Teamarbeit als Schlüssel zum Erfolg hervor: “Die enge Zusammenarbeit ist entscheidend für den Erfolg solcher innovativen Eingriffe. Wir sind stolz auf diese herausragende Leistung und die Möglichkeit, unseren Patienten durch diese minimal-invasive Technik neue Hoffnung und eine verbesserte Lebensqualität zu bieten.“