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Neues aus dem weiten Feld der Uroonkologie

Das Uroonkologische Zentrum der SHG-Kliniken Völklingen hatte zum Informationstag eingeladen

Völklingen. Zu einem Infotag „Uroonkologie im Fokus“ hatte das Uroonkologische Zentrum der SHG-Kliniken Völklingen Patienten und Ärzte eingeladen. Zahlreiche Gäste waren zu der Veranstaltung gekommen, die nach langer Zeit wieder live im Kongresszentrum stattfinden konnte.

Die Uroonkologie, die Behandlung von bösartigen Tumoren im Urogenitaltrakt, ist ein weites Feld. Die Betroffenen benötigen vielfältige Unterstützung der verschiedenen medizinischen Disziplinen. Deshalb gibt es seit April letzten Jahres am Völklinger SHG Klinikum die „ASV-urologische Tumoren-Saar“. ASV bedeutet „Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung“ und ist ein Angebot an Tumorpatienten, um deren Versorgung zu verbessern. Jeder Tumorpatient benötigt eine individuelle Therapie, die genau auf ihn persönlich und seine Bedürfnisse abgestimmt ist. Genau das ist durch die Zusammenarbeit der verschiedenen medizinischen Fachrichtungen in der ASV gewährleistet. Dort arbeiten die Urologen beispielsweise mit Radiologen, Psychoonkologen und der Ernährungsberatung zusammen.

Patientenkoordinatorin Sabine Mege stellte den Zuhörern die Arbeit des ASV vor und erläuterte die Zugangsbedingungen. Die ASV-urologische Tumoren-Saar wurde im Dezember letzten Jahres zertifiziert. Leiter ist der Chefarzt der Klinik für Urologie, Kinderurologie und urologische Onkologie, Dr. Frank Uwe Alles, der zusammen mit Oberarzt Thomas Schuster die rund 120 Zuhörer begrüßte. „Die ASV ist ein Segen für die Patienten“, betonte SHG-Geschäftsführer Bernd Mege, „wir haben viele Ressourcen, gute Leistungen und gute Zahlen.“

Der Radiologe Dr. Florian Jungmann von X-care stellte den Anwesenden ein noch neues diagnostisches Verfahren vor, das aktuell allerdings noch nicht von den Kassen übernommen wird: Das multiparametrische MRT der Prostata. Die neue Technik bietet zwei Vorteile: Erstens werden damit mehr relevante Tumoren entdeckt und diagnostiziert, zweitens werden unnötige Biopsien vermieden. Bei dieser Untersuchungstechnik werden - ohne den Patienten durch Strahlen zu belasten - verschiedene Bildfolgen mit und ohne Kontrastmittel angefertigt. So kann der Radiologe dem Urologen die genaue Lage der verdächtigen Strukturen mitteilen, so dass dieser bei der Biopsie auch punktgenau das entsprechende Gewebe entnehmen kann.

Auch bei der Strahlentherapie von Prostatakarzinomen gibt es Neues. „Wir können heute das erkrankte Gewebe mit einer Genauigkeit von ein bis zwei Millimetern bestrahlen“, erklärt Dr. Martina Treiber, Chefärztin der Radioonkologie im Caritasklinikum Saarbrücken. Möglich sei dies durch intensitätsmodulierte Verfahren und eine bildgestützte Bestrahlung (IMRT und IGRT). Durch diese Genauigkeit werde eine sehr viel höhere Dosis als früher möglich. Damit sei heute eine Strahlentherapie gleichwertig mit einer Operation. Ob nun jedoch eine operative Therapie oder eine Strahlentherapie eingesetzt werde, müsse gemeinsam mit den Patienten individuell entschieden werden.
 
In weiteren Vorträgen stellte das ambulante Hospiz Völklingen seine Aufgaben vor und Klinikseelsorger Andreas Noster berichtete aus seiner Arbeit. Onkopsychologin Rita Wern erklärte, was man der Fatigue, krebsbedingter Müdigkeit, entgegensetzen kann. Ernährungsberaterin Isabelle Götz gab Tipps zur Ernährung bei Krebs. Bettina Stieff erklärte, was bei der Stomaversorgung zu tun ist. Gaby Lichtenberg erläuterte das Schwerbehindertenrecht und auch die Prostatakrebs-Selbsthilfegruppe stellte sich vor. Otar Bukhrashvili informierte die Patienten über die Arbeit mit dem OP-Roboter DaVinci.
 
Parallel dazu fanden Vorträge für Ärzte statt. Referenten waren hier Prof. Dr. Samer Ezziddin (PSMA-Theranostik/Therapie), Dr. Friedhelm Jungmann (Prostata-pMRT), Dr. Julia Elsäßer (Therapie des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms) und Dr. Artem Andonyan (Immuntherapie bei urologischen Tumoren). Nach den Vorträgen konnten die Teilnehmer Fragen stellen.


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Neues aus dem weiten Feld der Uroonkologie

Gruppenfoto mit Dr. Alles, Dr. Elsäßer, Frau Mege, Herr Schuster
Der Leiter des Uroonkologischen Zentrums, Chefarzt Dr. Frank Uwe Alles mit Dr. Julia Elsäßer, Patientenkoordinatorin Sabine Mege und Oberarzt Thomas Schuster.
Kongresszentrum während der Veranstaltung
Die Informationsveranstaltung im Kongresszentrum der SHG-Kliniken Völklingen war gut besucht. Fotos: SHG/Harald Kiefer