Saargemünd/Saarbrücken. Die Krankenhäuser in Saargemünd, die Saarland-Heilstätten GmbH (SHG) und die SHG Bildung haben eine ständige Partnerschaft im Rahmen der Ausbildung von Pflegekräften beschlossen. Der Kooperationsvertrag wurde in Saargemünd von den Aufsichtsratsvorsitzenden Peter Gillo (SHG) und Marc Zingraff (CH Sarreguemines) sowie SHG-Prokurist Martin Stoiber und Dagmar Girlinger, Verwaltungsleiterin und Prokuristin der SHG Bildung, unterzeichnet.
„Wir wollen unsere partnerschaftlichen Beziehungen nachhaltig erneuern und ihnen neue Impulse geben, indem wir unsere Angebote strukturieren und uns gegenseitig unterstützen“, sagte Gillo. Als Präsident des Eurodistricts SaarMoselle setzt er sich auch für die Verbesserung der grenzüberschreitenden gesundheitlichen Versorgung und Beschäftigung ein.
Die Kooperation soll Interkulturalität und Zweisprachigkeit in der Pflegeausbildung fördern, grenzüberschreitende Mobilität erleichtern und europäisches Bewusstsein stärken, Fachkenntnisse und Berufsmöglichkeiten auf beiden Seiten der Grenze fördern und der besseren Verständigung mit Patienten beider Länder dienen.
Konkret werden interessierten Studierenden und Auszubildenden mit genügend Sprachkenntnissen wechselseitige Praktikumseinsätze ermöglicht, die auf deutscher Seite von der SHG Bildung und auf französischer Seite von den Saargemünder Kliniken organisiert werden. Auch der Austausch von Lehrkräften ist geplant. Ein gemeinsamer Lenkungsausschuss soll die Zusammenarbeit steuern.
Begonnen hatte das grenzüberschreitende Miteinander 2008 mit dem Austausch von Pflegeschülern und -studenten des IFSI Saargemünd und den SHG-Kliniken Völklingen. Daneben startete in der Kardiologie eine Zusammenarbeit mit dem CHIC UNISANTE+ in Forbach. Sie führte zur Kooperationsvereinbarung mit der ARS Lorraine, der zufolge kardiologische Notfallpatienten aus dem grenznahen Raum in Völklingen versorgt werden können. Inzwischen werden weitere Bereiche der Zusammenarbeit diskutiert, so etwa in der Nuklearmedizin und der Neurologie. Darüber hinaus gibt es Überlegungen auf die Schaffung eines gemeinsamen Gesundheitskorridors beiderseits der Grenze.
„Im Interesse der Patienten ist es sinnvoll, dass die Mitarbeiter im Gesundheitswesen beide Systeme kennenlernen und interkulturelle Kompetenzen erwerben“, heißt es in dem Vertrag. Um dieses in der Pflegeausbildung zu entwickeln und Zweisprachigkeit zu fördern, haben das IFSI Saargemünd und die SHG Bildung die 2008 begründete Kooperation im Rahmen der primären Pflegeausbildung weitergeführt.
„Wir haben in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren viel bewegt“, betonte Peter Gillo. „Wir haben erfolgreiche Schritte in der kardiologischen Notfallversorgung unternommen, und auch in der in der Pflege kommen wir voran, wie sich heute zeigt. Wir haben noch viel mehr vor, nämlich die generelle Öffnung der Krankenhäuser beiderseits der Grenze für alle Behandlungen. Auch wenn es dicke Bretter zu bohren gilt: Wir arbeiten daran und hören nicht auf“.
„Unsere Kooperation, die letztlich den Patienten in der Region zugutekommt, zeigt den gemeinsamen Wunsch, Exzellenz in der Pflege zu fördern und eine qualitativ hochwertige Ausbildung für medizinisches Fachpersonal sicherzustellen“, erklären Martin Stoiber, Prokurist und Verwaltungsdirektor der SHG-Reha-Einrichtungen, und Dagmar Girlinger, Verwaltungsleiterin der SHG-Bildung.