Merzig. Über die modernen diagnostischen Möglichkeiten am SHG-Klinikum Merzig sprach Benedikt Braun, Chefarzt der Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, im Rahmen der gemeinsamen Vortragsreihe von Klinikum und CEB Akademie. Braun erläuterte, welche Untersuchungen dort möglich sind und welche Spezialgebiete seine Abteilung abdeckt. Zudem räumte er mit einigen Vorurteilen auf.
Die Radiologie in Klinikum Merzig arbeitet gemeinsam mit allen anderen Abteilungen des Krankenhauses und ist auf die Diagnostik von Schlaganfällen, Demenz, Skelett- und Gelenkerkrankungen, Herz- und Lungenerkrankungen und Erkrankungen der Bauchorgane spezialisiert. Zudem ist Chefarzt Braun zertifizierter und spezialisierter Radiologe für muskuloskelettale und kardiovaskuläre Radiologie (Herz-CT und Herz-MRT).
Die Entwicklung einer Krebserkrankung durch den Einsatz von Röntgenstrahlen sei äußerst unwahrscheinlich, so der Radiologe. Bei einer normalen Röntgen- oder CT-Untersuchung sei die Strahlenbelastung weit von einer direkten schädlichen Wirkung entfernt. Dennoch gelte die Devise: So selten wie möglich, aber so viel wie nötig. Die Anwendung von radiologischen Untersuchungen sei EU-weit gesetzlich geregelt. Das bei einer Untersuchung verabreichte Kontrastmittel reichert sich nicht im Körper an.
Um unnötige Strahlenbelastung zu vermeiden, werde gemeinsam mit dem Patienten geklärt, ob eine Röntgenuntersuchung wirklich notwendig ist. Zudem sei es hilfreich, vorhandene Röntgenaufnahmen mitzubringen oder beim Arztwechsel anzufordern. Das Röntgenbild habe nach wie vor einen wichtigen Stellenwert, beispielsweise für orthopädische Diagnosen. „Damit verschafft man sich einen ersten Überblick“, so Braun.
Im Klinikum wurde 2021 eine neue Röntgenanlage in Betrieb genommen. Vorteile: Noch weniger Strahlenbelastung, optimaler Bedienungskomfort für die Mitarbeiter und nochmals gesteigerte Bildqualität. Rund eine halbe Million Euro hat das Klinikum in die damals neueste Generation des digitalen Röntgens einschließlich Ausstattung der Räume investiert.
Die Bildgebungstechnik hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm weiterentwickelt, erklärte Braun. CT-Untersuchungen, die in Notfällen oder bei der Tumordiagnostik meist unverzichtbar seien, könnten heute in Sekundenschnelle durchgeführt werden. Eine Herz-CT-Untersuchung könne für manche Patienten auch eine Alternative zur Herzkatheteruntersuchung sein, etwa bei unklaren Brustschmerzen und mittlerem bis geringem Risiko einer Koronarerkrankung.
Keine Strahlenbelastung gibt es bei der Kernspintomographie (MRT). Seit kurzem ist im Klinikum ein neues, leistungsstarkes Gerät im Einsatz, das mit einer größeren Öffnung einen deutlich höheren Patientenkomfort bietet.
Foto: SHG/Gundelwein