Völklingen. Die SHG-Kliniken Völklingen und die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland haben eine Zusammenarbeit bei der telemedizinischen Versorgung von Menschen mit Herzschwäche vereinbart. Die im Saarland bislang einzigartige Kooperation bindet das Herzzentrum des Völklinger Krankenhauses in die Kommunikation der AOK mit Versicherten ein, die sich am Versorgungsprojekt „Herz im Blick“ der Krankenkasse beteiligen und entweder schon einmal als Patienten im Herzzentrum in Behandlung waren oder die Kliniken als primären Ansprechpartner für die medizinische Behandlung gewählt haben. Hierzu nimmt das Herzzentrum am telemedizinischen Monitoring des Versicherten teil und kann bei Bedarf medizinisch eingreifen.
Die teilnehmenden Versicherten erhalten von der AOK kostenfrei eine Waage, ein EKG-Messgerät und ein Tablet-PC, bei hohem Blutdruck auch ein Blutdruckmessgerät. Sie wiegen sich, zeichnen das EKG auf, messen gegebenenfalls den Blutdruck und beantworten mit dem Tablet fünf einfache Fragen zu ihrem aktuellen Befinden. Die täglich erhobenen Messwerte werden automatisch an ein telemedizinisches Fachteam bei der AOK übermittelt. Zeigen die Werte eine Verschlechterung des Gesundheitszustands an, nehmen Gesundheitsfachkräfte der AOK Kontakt mit dem Patienten auf und beraten, was zu tun ist. Ist weitere Hilfe erforderlich, erhält das Herzzentrum eine Benachrichtigung und kann die weiteren Schritte direkt mit dem Patienten klären.
„Unser Gesundheitsprogramm „Herz im Blick“ kann die Lebensqualität von Menschen mit Herzschwäche nachweislich verbessern“, sagt Martin Faust, Leiter Rehabilitative Versorgung bei der AOK. „Wer mitmacht, muss seltener ins Krankenhaus und kann sogar eine höhere Lebenserwartung haben, das haben mehrere Studien gezeigt“. Mit der Zeit würden die Patienten auch lernen, ihre Symptome besser einzuschätzen und schon mit kleinen Maßnahmen Verschlechterungen vorzubeugen. Im Übrigen seien die zur Verfügung gestellten Geräte auch für Technik-Neulinge leicht zu bedienen.
Für die SHG-Kliniken Völklingen ist die Kooperation ein weiterer Baustein eines erklärt ganzheitlichen Umgangs mit ihren Patienten. „Unser erstes Ziel ist es, sie möglichst sicher und wohlbehalten zu Hause zu wissen“, erklären die Chefärzte des Herzzentrums, Dr. Fernando Gatto und Kavous Hakim-Meibodi. „Bei Bedarf können wir aber auch schnell reagieren, sowohl ambulant als stationär“.