Völklingen. Das Lungenzentrum und auch das uro-onkologische Zentrum der SHG-Kliniken Völklingen sind mit dem Deutschen Palliativsiegel ausgezeichnet worden. Das Zertifikat, das im Rahmen der KTQ-Zertifizierung und der im vergangenen Jahr erfolgreichen Re-Zertifizierung des Lungenzentrums und des uro-onkologischen Zentrums erworben werden konnte, würdigt die hervorragende Qualität der SHG-Kliniken Völklingen in der Patientenversorgung im Bereich der Palliativmedizin, dies sowohl in der individuellen pflegerisch-medizinisch-therapeutischen Unterstützung als auch beim Beistand für Patienten und deren Angehörige.
Die Völklinger Palliativeinheit umfasst zehn Betten in der Medizinischen Klinik II. Versorgt werden die Patienten von einem multiprofessionellen Team aus Palliativmedizinern, onkologisch und palliativmedizinisch ausgebildeten Pflegekräften, Psychoonkologen, Sozialarbeitern, Physiotherapeuten, Ernährungsberatern und weiteren Fachkräften mit steter Fort- und Weiterbildung. Auch ein Netzwerk mit ambulanten und stationären Hospizen sowie die Spezialisierte Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) gehören dazu.
Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, höherer Lebenserwartung, Multimorbidität sowie der zunehmenden Bedeutung unheilbarer Erkrankungen ist die Betreuung von Menschen in ihrer letzten Lebensphase zu einer größer werdenden Herausforderung für unsere Gesellschaft geworden. „Jeder schwerstkranke und sterbende Mensch hat ein Recht auf eine angemessene, qualifizierte und bei Bedarf multiprofessionelle Behandlung und Begleitung“, erklärt Professor Dr. Harald Schäfer, Chefarzt des Lungenzentrums Saar. Dies gelte sowohl in ambulanten als auch in stationären Versorgungsstrukturen, idealerweise miteinander vernetzt.
Dieser elementare Gesichtspunkt in der Patientenversorgung von Schwerstkranken und Sterbenden gehöre bereits seit Jahren zum Leitbild in der Völklinger Kliniken, unterstrichen durch die Unterzeichnung der Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland. So wurde bereits mit der Gründung des Lungenzentrums und dem Versorgungsschwerpunkt bei Lungenkrebspatienten unter Chefarzt Schäfer und der onkologischen Pflegefachkraft Kerstin Kreutzer das Konzept der frühen palliativen Begleitung eingeführt, unabhängig von der jeweiligen Therapie.
„In Studien hat sich ein solches Vorgehen als positiv für die Patienten herausgesellt, auch in Bezug auf die Überlebenszeit“, bekräftigt der Facharzt, der seit 2012 Pionierarbeit leistet. Die palliativmedizinische Versorgung in den SHG-Kliniken Völklingen umfasst dabei nicht nur Patienten mit Krebserkrankungen, sondern alle Patienten mit schweren, fortgeschrittenen Krankheitszuständen.
(Info)
Deutsches Palliativsiegel
„Das Deutsche Palliativsiegel wird nur an Krankenhäuser verliehen, die eine Versorgungsqualität von Sterbenden und Schwerstkranken entlang gültiger Kriterien in einem besonderen Ausmaß erfüllen und denen es gelingt, diese Menschen und ihre Angehörigen so zu versorgen, dass ein würdevolles Sterben möglich ist“, erklärt SHG-Geschäftsführer Bernd Mege. Das Palliativsiegel definiert insgesamt 20 Prüfkriterien. Auf dem Prüfstand stehen etwa die zeitlichen und personellen Ressourcen, die Qualität der Angehörigenintegration, Schmerztherapie und Symptomkontrolle, die Angebote für Information und Kommunikation und die eindeutige Mitarbeit des Einrichtungsmanagements.
Die Vergabe des Palliativsiegels ist in die Zertifizierung nach den Vorgaben der Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen KTQ integriert. Mit diesem Zertifikat belegen Krankenhäuser, dass ihre Prozesse in den Kategorien Patientenorientierung, Mitarbeiterorientierung, Sicherheit, Informations- und Kommunikationswesen, Führung und Qualitätsmanagement den aktuellen Anforderungen entsprechen.
Foto: SHG