Völklingen. Die Mitgliederversammlung der Gesellschaft zur Förderung des Herzzentrums Saar e.V. hat den Kardiologen Dr. Cem Özbek einstimmig zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt. Stellvertreter ist der langjährige Vorsitzende Paul Quirin, der auf eigenen Wunsch in die zweite Reihe trat. Ebenso einstimmig erfolgte die Wahl von Karl-Heinz Trautmann zum Ehrenvorsitzenden des Fördervereins.
Geschäftsführerin ist weiterhin Gabriele Haser, Schatzmeister bleibt Helmut Porn. Als Beisitzer gewählt wurden Siegmar Ahr, Wolfgang Blank, Heiner Bleckmann, Dr. Klaus-Dieter Heib, Professor Dr. Günter Hennersdorf, Albrecht Herold, Georg Jung, Werner Reichert, Manfred Ziegler und Carmen Lallemand-Sauder, zugleich Schriftführerin. „Geborene Mitglieder“ im Vorstand sind nunmehr Dr. Fernando Gatto (zukünftiger Chefarzt der Kardiologie) und Kavous Hakim-Meibodi (Chefarzt der Herz-Thorax-Chirurgie). Kassenprüfer sind Thomas Ruppert und Peter Zwirner. Die Amtszeit des neuen Vorstandes beginnt am 1. Juli.
Zu Beginn seines Berichts hatte der scheidende Vorsitzende Quirin auf die pandemiebedingten Einschränkungen der Vereinsaktivitäten seit der letzten Mitgliederversammlung Ende 2019 hingewiesen. Dennoch habe man noch zwei Patientenseminare erfolgreich durchführen können. Die Zahl der Mitglieder sei nach leichten Rückgängen mit nunmehr 465 wieder im Aufwind. Auch wirtschaftlich stehe der Verein solide da, so dass man der Kardiologie in Kürze ein corpuls-Gerät für Reanimationszwecke im Wert von mehr als 17 000 Euro überreichen könne.
Mit 1000 Euro jährlich fördert der Verein seit längerem ein deutsch-französisches Projekt des Regionalverbandes Saarbrücken zur Übernahme der Kosten für die Übersetzung der Unterlagen französischer Bewerberinnen und Bewerber für die Pflegeausbildung im Saarland. Den nunmehr seit zehn Jahren bestehenden Kooperationsvertrag zwischen dem Herzzentrum Saar und französischen Partnern im grenznahen Raum würdigte Quirin als großen Erfolg, an dessen Entstehen auch der Förderverein wesentlichen Anteil gehabt habe.
Mahnende Worte von Quirin in Richtung Gesundheitspolitik: Die „gefühlt fünfzigste Gesundheitsreform seit 1972“ gerate mit ihrem neuerlich geplanten Gesetzentwurf in die Gefahr, dass auch dieser ins Leere laufe und keine Verbesserung der aktuellen Situation bringe. Bei allen Reformen der letzten Jahrzehnte sei es im Wesentlichen nur um Kosteneinsparungen gegangen. Wer jetzt bei der Behandlung von Patienten auf „ambulant vor stationär“ setze, müsse bedenken, dass dies „ohne entsprechende Infrastruktur bei Millionen von Single-Haushalten und einer alternden Bevölkerung“ keinesfalls gelingen könne. Die Politik müsse sich eine dauerhafte Lösung einfallen lassen, auch mit Blick auf die fünf Millionen Beschäftigte im Gesundheitswesen, so Quirin. „Die Gesundheit kann und darf nicht dem freien Markt überlassen werden“.
Bevor es zu den Vorstandswahlen ging, berichteten Dr. Cem Özbek und Kavous Hakim-Meibodi ausführlich über Neues aus dem Herzzentrum und beantworteten Fragen der rund 50 anwesenden Mitglieder.
Foto: SHG/Harald Kiefer