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Krankenhaussozialdienst hilft Patienten für die Zeit nach der Akutbehandlung

Im Klinikum Merzig stehen acht Mitarbeiterinnen zur professionellen Unterstützung bereit

Merzig. Wenn eine Erkrankung das Leben auf den Kopf stellt, ist professionelle Unterstützung nötig. Die finden Patientinnen und Patienten des Klinikums Merzig beim krankenhauseigenen Sozialdienst. Zusammen mit Bärbel Becker-Poup, Leiterin der Abteilung Entlass- und Erlösmanagement, und Kolleginnen informierte die Sozialpädagogin Therese Schmitt im Rahmen der Klinik-Vorträge für Patienten, Angehörige und Interessierte über Aufgaben und Möglichkeiten des Fachdienstes.

Der Sozialdienst und das Entlass- und Erlösmanagement wurden am Klinikum Merzig in den letzten Monaten neu strukturiert. Ein Teil der Mitarbeiterinnen, wie Schmitt qualifizierte Sozialarbeiterinnen oder Sozialpädagoginnen, arbeitet im Entlassmanagement für Patienten mit körperlichen Erkrankungen mit. Immer geht es darum, die bestmögliche Anschlusssituation für die Zeit nach dem Klinikaufenthalt zu finden. Dabei sei die gesamte Situation des Patienten mit in den Blick zu nehmen, so Schmitt: „Krankheit betrifft nicht nur den Patienten, sondern sein gesamtes Umfeld“. Vervollständigt wird das Team im Bereich der somatischen Stationen durch zwei Gesundheits- und Krankenpflegerinnen.

Bärbel Becker-Poup, informierte über die aktuellen Entwicklungen im Bereich der stationären Akutbehandlung. Die Aufenthaltsdauer in Krankenhäusern ist in den letzten Jahren gesunken. Die durchschnittliche Verweildauer beträgt mittlerweile nur noch 5,5 Tage.  Die Patienten dürfen entsprechend der gesetzlichen Vorgaben für das Gesundheitswesen nur aufgenommen und stationär behandelt werden, wenn es medizinisch erforderlich ist. Weil also schnell nach der Aufnahme klar sein muss, wie es nach dem Krankenhausaufenthalt weitergeht, spielt das Entlassmanagement eine zunehmend wichtige Rolle. Das bedeutet in der Praxis: „Wir müssen möglichst schnell zusammen mit dem Patienten und den Angehörigen Lösungen finden; auch dann, wenn zunächst alles so aussieht, als wäre das Leben auf den Kopf gestellt.“

Rund 3000 Patienten betreut der Sozialdienst pro Jahr. Dabei geht es nicht nur um medizinische Rehabilitation wie etwa Anschluss-Heilbehandlungen. Häufig müssen auch Pflegedienste vor Ort organisiert werden, ein Aufenthalt in der Kurzzeitpflege, ein Hausnotruf oder Essen auf Rädern. Wichtig ist auch die Kommunikation mit den weiterbetreuenden Einrichtungen und die Dokumentation für die weiterbehandelnden Ärzte. An erster Stelle steht dabei immer der Wunsch und Wille des Patienten. Zu den Aufgaben gehört auch die Beratung: von Patientenverfügungen bis hin zur gesetzlichen Betreuung, zu Leistungen der Krankenkassen, zu Leistungen nach SGB XII wie der Finanzierung einer Pflegeeinrichtung, Hilfestellung beim Antrag auf Schwerbehinderung und zur wirtschaftlichen Absicherung und vieles mehr.

Im Bereich der Psychiatrie ist das Arbeitsfeld des Sozialdienstes weiter gefasst, erläuterte Therese Schmitt. Die Mitarbeiterinnen sind in das therapeutische Team eingebunden und helfen bei der Sozialanamnese und der psychosozialen Diagnostik. Neben persönlichen Beratungen können die Sozialarbeiterinnen Therapiegruppen anbieten, etwa zur Erweiterung der Kompetenzen im sozialen Bereich oder Aktivitätsgruppen.

Dem Vortrag schloss sich eine rege Diskussion über die Möglichkeiten und Grenzen des Fachdienstes an.

Informierten über ihre Arbeit: Therese Schmitt (3.v.r.) und Bärbel Becker-Poup (3.v.l.) mit ihren Kolleginnen (v.l.) Lisa Krier, Sabine Rauch-Erbel, Kerstin Hornung und Yaren Kocyigit.