Merzig. Über die vielfältigen Möglichkeiten der Radiologie informierte Chefarzt Benedikt Braun im Rahmen der Vortragsreihe für Patienten und Interessierte im Klinikum Merzig. Seine Abteilung zeichne sich durch innovative Ansätze in der Diagnostik wie auch in der Therapie aus, hob Spezialist Braun zu Beginn seines Vortrags hervor. Seit drei Jahren verfügt das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie - so der offizielle Name - auch über einen neuen Kernspintomografen mit hochmodernen diagnostischen Möglichkeiten.
Einer der zentralen Schwerpunkte der Merziger Radiologie ist die Diagnostik bei neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfällen oder Parkinson oder die Untersuchung von Gehirn und Rückenmark. Hinzu kommen Aufnahmen für die Orthopädie wie die Darstellung von Gelenken und Knochen. Ebenso gehören Aufnahmen im Auftrag der Chirurgie - etwa die Darstellung von Bauchorganen - und der Kardiologie (Herz-CT) zum Leistungsspektrum. Zudem ist die Radiologie des Klinikums für alle Notfälle gerüstet.
Die Computertomografie (CT) spielt in der Notfallmedizin eine wichtige Rolle. Schon seit 2017 ist die Abteilung eine zertifizierte Anlaufstelle für Herz-CTs. Ausführlich erläuterte Chefarzt Braun die Unterschiede zwischen einem Cardio-CT und einem Herzkatheter: „Der Vorteil eines Cardio-CTs liegt darin, dass Engstellen zuverlässig und mit einem einfachen Verfahren erkannt werden können. Allerdings dient das Herz-CT nur der Diagnostik, zugleich einen Stent zu setzen ist hier nicht möglich“. Und was sind die Unterschiede zwischen CT und MRT? „Beim MRT gibt es keine Strahlenbelastung, da es auf rein magnetischer Basis funktioniert“. Der neue MRT hat auch eine größere Öffnung. Zudem ist er schneller als sein Vorgänger und ermöglicht exaktere Diagnosen. „Wir verfügen über das beste Gerät seiner Klasse“, freut sich Braun.
Nicht geeignet ist ein MRT für Patienten mit Herzschrittmachern, Ohrimplantaten oder Insulinpumpen. Medizinische Implantate am Knochen oder Zahnimplantate stellen in der Regel kein Problem dar. Patienten mit Platzangst empfiehlt Braun, eine Begleitperson mitzubringen; auch die Gabe von Beruhigungsmitteln ist möglich.
Und wie ist es mit der Strahlenbelastung durch Röntgenaufnahmen oder CTs? „Die verwendeten Dosen sind sehr gering“, betont der Facharzt. „Es gilt selbstverständlich immer: So wenig wie möglich, aber so viel wie nötig“.