Idar-Oberstein. In diversen Presseartikeln und in den Sozialen Medien wurde das Thema der urologischen Versorgungssituation in Zusammenhang mit der Praxisnachfolge Matthias Brunzema bisweilen mehrfach und teilweise auch kritisch aufgegriffen. Durch anhaltende und beharrliche Bemühungen des Klinikum Idar-Oberstein gibt es erfreuliche Neuigkeiten in Bezug auf die urologische fachärztliche Versorgung in der Region.
Das Klinikum Idar-Oberstein hat sich nach der gescheiterten Übernahme durch den ehemaligen Chefarzt der Urologie auf den Sitz des überraschend verstorbenenen Urologen Matthias Brunzema mit dem Konzept eines Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) beworben. In der letzten Sitzung des Zulassungsausschusses hat das Klinikum erfreulicherweise nun den Zuschlag für den Kassensitz erhalten.
Mit Herrn Volker Mayer aus dem Team der Urologischen Klinik konnte ein erfahrener Facharzt, der bereits viele Jahre am Klinikum tätig ist, für das MVZ gewonnen werden. Der Kontakt zu den ehemaligen Mitarbeiterinnen der Praxis Brunzema wurde aufgenommen. Diese sind annähernd vollzählig bereit mit Herrn Mayer den Praxisbetrieb aufzunehmen. Die Vorbereitungen zur Eröffnung der Praxis laufen bereits auf Hochtouren: Inzwischen steht fest, dass die bisherigen Praxisräumlichkeiten in der Hauptstraße 85 in Idar-Oberstein übernommen werden.
Mitte des vierten Quartals 2023 soll das Medizinische Versorgungszentrum an den Start gehen und die Kapazität der urologischen Versorgung in der Region auf das Niveau heben, welches vor dem überraschenden und viel zu frühen Tod von Herrn Brunzema bestand.
Nach mehr als zwei Jahren in der Leitung der Urologischen Klinik verlässt der bisherige Chefarzt Herr Talal Ebash zum Monatsende aus persönlichen Gründen das Klinikum Idar-Oberstein. Für die Klinikleitung ist der Weggang dieses fachlich hervorragenden Chefarztes sehr bedauerlich, jedoch aus menschlicher Sicht nachvollziehbar, dass zu seiner Entscheidung die, im Zusammenhang mit der Praxisnachfolge stehende negative Berichterstattung in Lokalmedien, im Internet und teilweise sogar öffentliche Anfeindungen gegenüber seiner Person beigetragen haben.
„Bei aller Emotion, die in dieser Angelegenheit verständlich ist, wäre es für den Kollegen und auch im Sinne der Gesundheitsversorgung für die Region wünschenswert gewesen, sprachlich einen sensibleren Umgang zu pflegen. Auch wenn sich der komplexe Nachfolgeprozess für den Praxisbetrieb bedingt durch mehrere Faktoren unglücklich gestaltete, hat die Art der öffentlichen Berichterstattung sich hier kontraproduktiv auf die Entwicklung ausgewirkt. Umso mehr freut es uns, dass es doch noch gelungen ist die ambulante urologische Versorgung auf fachlich hohem Niveau für die Bevölkerung sicher zu stellen,“ so Dr. med. Ulrich Frey, der Ärztliche Direktor des Klinikums.