Historie
Die ersten Krankenhäuser der Stadt Idar-Oberstein waren das Mitte des 19. Jahrhunderts erbaute "Klein'sche Haus" in der Wilhelmstraße in Oberstein und das 1902 in Betrieb genommene Krankenhaus am "Beiheckelche" in Idar. 1907 übernahm das neu erbaute Krankenhaus am Treibelsberg die Krankenversorgung für die Stadt Oberstein und löste damit das "Klein'sche Haus" ab.
Schon 1931 gab es an dem Krankenhaus am Treibelsberg eine gynäkologische, chirurgische, eine internistische Station und eine Unfallstation. Nachdem 1933 die Städte Idar und Oberstein und die Gemeinden Algenrodt und Tiefenstein zu einer gemeinsamen Stadt Idar-Oberstein zusammengelegt wurden, entschloss man sich 1935 zur Zusammenlegung der beiden Krankenhäuser. Das größte Krankenhaus Oberstein wurde alleiniges Städt. Krankenhaus. Das nun frei gewordene Idarer Krankenhaus wurde weitgehend als Kinderkrankenhaus genutzt. Schon bald wurde das Krankenhaus am Treibelsberg zu klein und es erfolgten mehrere Um- und Erweiterungsbauten. 1956 wurden alle Außenstationen (Idarer Kinderkrankenhaus und Infektionsabteilung bei den katholischen Schwestern in Oberstein) aufgelöst.
Das erweiterte und umgebaute Städt. Krankenhaus befand sich nun am Friedrich-Ebert-Ring. Es hatte 200 Planbetten für Erwachsene und 65 Kinderbetten. Schon bald reichten auch diese Betten für die Krankenversorgung nicht mehr aus. Unter dem Druck der permanenten Bettennot wurde die Anzahl der Betten auf 348 erhöht. Dies hatte zur Folge, dass auf jegliche Aufenthaltsräume für Patienten und Nebenräume im Pflege- und Versorgungsbereich verzichtet werden musste. Fast alle Abteilungen führten lange Wartelisten. Der Zustand wurde immer unerträglicher. 1965 beschlossen die Stadt Idar-Oberstein und der Landkreis Birkenfeld diese Situation zu entschärfen und ein neues Krankenhaus zu bauen. Das Land Rheinland-Pfalz hatte in seiner Krankenhausplanung bereits zu diesem Zeitpunkt für die Stadt Idar-Oberstein ein Schwerpunktkrankenhaus mit mehr als 500 Betten vorgesehen. Am 10. November 1972 wurden nach dreijähriger Bauzeit die Städt. Krankenanstalten mit 608 Planbetten als Schwerpunktkrankenhaus in einem feierlichen Festakt durch den damaligen Staatsminister Dr. Heiner Geißler eingeweiht.
Der Umzug mit den Patienten in das neue Haus erfolgte am 7. Dezember 1972. Insgesamt 540 Betten verteilten sich mit der Inbetriebnahme auf die Fachabteilungen Chirurgie, Innere, Gynäkologie und Geburtshilfe, Pädiatrie, anästhesiologische Intensivstation und Belegabteilung HNO/Augen. In dem Untersuchungs- und Behandlungsbereich wurden neben den Ambulanzen die Anästhesie, die Radiologie, das Zentrallabor, die Pathologie untergebracht und mit hauptamtlichen Abteilungsärzten besetzt. In den neuen Schul-/Wohnbereich zog die 1958 gegründete Kranken- und Kinderkrankenpflegeschule mit 120 Lehrplätzen um. Alle Mitarbeiter fühlten sich in den neuen großzügigen Räumen wohl und lebten sich schnell ein. In den darauffolgenden Jahren wurde die Krankenversorgung durch neu etablierte Abteilungen wie Urologie, Unfallchirurgie und Neurologie erweitert.
Am 1. Oktober 1977 bekamen die Städt. Krankenanstalten Idar-Oberstein den Status Lehrkrankenhaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz verliehen. Am 1. Juli 1993 wurden die Städt. Krankenanstalten Idar-Oberstein umfirmiert in die Städt. Krankenanstalten Idar-Oberstein GmbH. Als Gesellschafter fungierten zunächst die Saarland-Heilstätten-GmbH (SHG), die Stadt Idar-Oberstein und der Landkreis Birkenfeld.
Im Juli 1994 wurde nach einer kurzen Umbauzeit im Rahmen der wohnortnahen psychiatrischen Versorgung eine psychiatrische Klinik mit dazugehörender Tagesklinik eingerichtet. 1995 untergliedert sich die Innere Abteilung in zwei Hauptabteilungen für Gastroenterologie, Nephrologie, Hämatologie, Onkologie sowie Kardiologie.
Mit der Übernahme des Krankenhauses Baumholder als GmbH im Jahre 1996 ist gleichzeitig die Voraussetzung geschaffen worden, ab 1. Oktober 1997 sowohl Patienten der eigenen Einrichtungen als auch Patienten aus angrenzenden Einrichtungen eine wohnortnahe geriatrische Rehabilitation zu ermöglichen.
Die von der Stefan-Morsch-Stiftung in Kooperation mit den Städt.
Krankenanstalten Idar-Oberstein GmbH zum 1. Juli 1994 eingerichtete Knochenmarktransplantationsabteilung wurde am 1. Januar 1997 in eine eigenständige GmbH mit alleinigem Gesellschafter der Städt. Krankenanstalten Idar-Oberstein umgewandelt.
Seit Januar 1999 betreibt das Schwerpunktkrankenhaus in seinem Wohnbereich eine Wohneinheit für psychisch kranke Menschen. Nach umfangreichen Umbauarbeiten in einem der angeschlossenen Schwesternwohnheime wurde am 1. April 2000 eine Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie mit 10 Plätzen in Betrieb genommen. Durch die Aufstockung von 2 Stationen auf die Kinderklinik erfolgte eine geringe räumliche Entlastung.
Zur Stärkung der SHG-Standorte in Rheinland-Pfalz wurden die beiden Gesellschaften Städtische Krankenanstalten Idar-Oberstein GmbH und Krankenhaus Baumholder GmbH im Zuge der Zusammenlegung von Schwerpunktkrankenhaus und geriatrischer Rehabilitationseinrichtung mit Wirkung zum 1. Januar 2001 zur „Klinikum Idar-Oberstein GmbH“ verschmolzen.
In den Folgejahren setzte die Klinik ihre Spezialisierungen weiter fort, um der Bevölkerung der Region ein noch breiteres Versorgungsspektrum anbieten zu können. Seit dem 1. Januar 2005 ist das Klinikum Idar-Oberstein Onkologischer Schwerpunkt, im gleichen Jahr wurde die Allgemeinchirurgie um die Gefäßchirurgie und bereits ein Jahr später um die Viszeralchirurgie ergänzt. Ebenfalls im Jahr 2006 folgte die Erweiterung der Psychiatrie/Psychotherapie um die Psychosomatik. Am 1. Juni 2009 erhielt die neu eingerichtete Neurochirurgie die formale Anerkennung durch das Land Rheinland-Pfalz. Im Zuge der Umstrukturierung der Inneren Medizin ist die Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie/Onkologie GmbH mit Wirkung vom 1. Januar 2010 bei gleichzeitiger Aufgabe der Transplantationsleistungen auf die Klinikum Idar-Oberstein GmbH verschmolzen worden. Hämatologisch-onkologische Patientinnen und Patienten werden seitdem in der Medizinischen Klinik I behandelt. Die Medizinische Klinik II, Kardiologie, ist seit Februar 2010 um die Sektion Pneumologie erweitert. Im Oktober 2010 eröffnete das Klinikum Idar-Oberstein gemeinsam mit zwei weiteren Partnern die Rehazentrum Obere Nahe GmbH, ein modernes Zentrum für ambulante orthopädische Rehabilitation.
Den vorläufigen Abschluss der weiteren Spezialisierungen bildet die Einrichtung einer vollstationären Kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychosomatik und - psychotherapie, die ab 1. Januar 2011 den Bedarf an gemeindenaher Versorgung junger Patientinnen und Patienten der Region abdeckt, sowie die Einrichtung einer Akutgeriatrie mit 30 Betten seit dem 1. Oktober 2011, die bis zum Abschluss der Neubaumaßnahmen in Idar-Oberstein am Gesundheitsstandort in Baumholder vorgehalten werden. Die Akutgeriatrie bildet dort gemeinsam mit der Abteilung für geriatrische Frührehabilitation das Zentrum für Altersmedizin an der Fachklinik Baumholder.
Als Akademisches Lehrkrankenhaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz leistet die Klinik einen wichtigen Beitrag zur Ausbildung der angehenden Ärzteschaft. Im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege betreibt sie aktiv die Nachwuchsförderung und Weiterbildung durch eine Schule für Gesundheitsfachberufe sowie diverse Fortbildungseinrichtungen.